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Mamas Schoß als sicherer Hafen
Letztens hatte ich bei den größeren Kindern das Thema, was tun, wenn ein Kind im Konflikt um ein Spielmaterial das umkämpfte Teil zur Mama bringt. Es war nämlich in der Beobachtungszeit eine Szene entstanden, wo eine Mutter mit einem anderen Kind um die Schüssel gerangelt hat, die ihre Tochter zuvor zu ihr gebracht hat, nachdem sie mit dem Jungen schon einige Zeit um die Schüsel "gekämpft" hatte.
Wir haben das nach dem Beobachten dann so besprochen mit den Fragen: "kennt Ihr das, dass Ihr der "sichere Hafen für Dinge" seid im Konfliktfall unter den Kindern, wie geht es Euch dabei, welche Handlungsspielräume habt Ihr schon erfahren und wie fühlt es sich an für Euch?"
Es war wieder ein reicher Blumenstrauss an Meinungen und Erfahrungen unter den Müttern, von "natürlich verteidige ich das Ding gegen das andere Kind, sonst ist mein Kind ja enttäuscht von mir und das fühlt sich furchtbar an" ....bis.... "ich glaube nicht, dass mein Kind das so meint, dass ich darum kämpfen soll, sondern fühlt sich einfach stärker in meiner Nähe, deshalb lasse ich mir zwar das Ding auf meinen Schoß bringen, aber verteidige es eben nicht und lasse die Kinder weiter den Konflikt austragen - ich kann das gut aushalten".
Ich würde gerne eine Diskussion mit Euch dazu führen! Was habt Ihr dazu für Meinungen?
Angelika Koch
16. Juni 2016 - 21:01
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Bei den eineinhalbjährigen
Bei den eineinhalbjährigen habe ich jetzt mal wieder eine Mutter im Kurs erlebt, die das einfach nur mit Worten begleitet hat:" ah jetzt bringst Du es mir, ich pass mal kurz darauf auf und dann lege ich es neben mich". Und sie hat es kurz genommen und dann auf den Boden gelegt, von wo es ein anderes Kind wieder geholt hat. Das eigene Kind kam daraufhin fragend und suchend zur Mutter und bekam ein: ja jetzt hat der ... wieder geholt" und war zufrieden.
Wurde dann ein Thema beim Austausch nach dem Beobachten und hat sich stimmig für die Mutter angefühlt.
Was erlebt Ihr dazu im Kurs?
Liebe Grüße, Angelika
Sandra Kleber
19. April 2015 - 19:38
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Wahrscheinlich kann man es
Wahrscheinlich kann man es aber einem 3 jährigen besser erklären, als einem 1jährigen.
Sandra Kleber
19. April 2015 - 19:22
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Hallo Angelika, also ich
Hallo Angelika, also ich finde, wenn das Kind mit der Schüssel gar nicht spielt, sondern es nur vor den anderen Kindern" ins Sicherheit bringt", damit niemand anderer damit spielt, würde ich als Mama den Gegenstand, egal was auch immer, nicht verteidigen. Wenn das Teil auf meinem Schoß liegt, spielt mein Kind ja eh grad aktiv nicht damit. Und letztlich haben alle Kinder im Kurs das "Recht" mit den Spielsachen zu spielen. Das würde ich auch meinem Kind so erklären. Es ist ja in dem Fall nicht das Eigentum des Kindes. Auch so eine Erfahrung sollten Kinder mal machen, es läuft eben nicht immer alles Rund im Leben.