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Haare ziehen
Hallo,
heute habe ich ein längeres Gespräch mit einer Kollegin geführt zum Thema "Haare ziehen" und will Euch gerne daran teilhaben lassen und auch Meinungen dazu sammeln.
Es geht um einen Kurs mit 8-9 monatigen Kindern, wobei ein Kind zur Zeit sehr an einem anderen Kind mit "schönem" Haar interessiert is, gerne hinkrabbelt und daran zieht. Nun war die Frage, wie Kinder und Mütter dabei gut begleitet werden können. Wir haben einige Antworten gesammelt:
- Kinder Erfahrungen machen lassen, erklären und stoppen, trösten - Eltern im Austausch ihre Gefühle dabei ausdrücken lassen
- Erklärung für Eltern, was Kinder im Kurs für soziale Erfahrungen und Erforschungen machen, dass es um Kontakt und nicht um Aggression geht, dass kurzes Erklären der Situation für beide Kinder und Trost für weinendes Kind wichtige Erfahrungen sind
- wenn wir schon wissen, dass Haare momentan das Forschungsprojektdes einen Kindes ist und es dies immer wieder versucht, das andere Kind sehr empfindsam oder schon ängstlich ist, können wir auch vorher schon stoppen (Kursleitung als Vorbild, oder die Mutter in der Nähe - je nach Abspache) mit kurzer Erklärung (z.B. "stopp, das tut weh, das lass ich nicht zu" oder "das will ich nicht") und evtl. Kontakt anderweitig lenken (z.B. ah, Du willst die Haare anfassen, schau mal so kannst Du es tun ...oder so kannst Du ... anfassen .. oder das ist ....zu viel, das mag .. nicht).
Was habt Ihr für Erfahrungen dazu gemacht?
Liebe Grüße, Angelika
Sandra Kleber
23. Oktober 2016 - 16:27
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Hallo zusammen, ich habe das
Hallo zusammen, ich habe das Thema in der Stunde nochmal ganz gezielt angesprochen und die anderen TN gefragt, wie sie es empfinden. Es haben alle sehr ehrlich gesagt es sei für sie kein Problem, von "na ja, wenn mein Kind halt so viel Haare hat!" bis " er möchte das halt erforschen" war alles dabei. Das hat der Mama auch nochmal so den Druck genommen und mir ehrlich gesagt auch. Durch das wehemente Eingreifen aller TN hat sich die Situation jetzt mittlerweile echt entspannt und der Junge macht es nicht mehr bei jeder Gelegenheit, puh!
Angelika Koch
12. Oktober 2016 - 17:56
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Hallo Sandra,
Hallo Sandra,
meine Gedanken dazu sind folgende:
- wenn Du das Gefühl hast, dass die anderen Mütter genervt sind, wäre gut, es anzusprechen, vielleicht in die Richtung:
die Erwachsenen wünschen sich oft, dass die Kinder beim Beobachten ungestört forschen können in der schönen FenKid-Umgebung und nette Begegnungen mit den anderen Kindern haben. Aber es sind genauso wertvolle soziale Erfahrungen, die die Kinder hier machen können: welche Kontaktaufnahme geht, welche nicht (Kind das Haare zieht), wie verhalten sich die anderen Kinder, wie fühlt sich das an, wie werde ich getröstet (andere Kinder)....
das hast Du wahrscheinlich gemeint mit dem sozialem Aspekt, oder?
... und genauso können wir als Eltern unsere Erfahrungen machen, wie fühlt sich das bei mir an, wenn mein Kind Haare zieht oder gezogen bekommt, welche Impulse habe ich zu schützen und wie, welche Gefühle habe ich zum anderen Kind, welche zur anderen Mutter,... "Wie geht es Euch bei Konflikten oder unsaftem Erforschen im Kurs?"
Wenn jede mal sagen kann, wie es ihr dabei geht, habe ich die Erfahrung gemacht, dass dann weniger Unzufriedenheit mit der Situation herrscht.
- Und wie ganz oben erwähnt, braucht es wahrscheinlich eine Zeitlang für das Haarezieh-Kind eine gute, schnelle Begleitung, die zu grobes Ziehen nicht zulässt. Wenn die Mutter das macht, kannst Du sie begleiten, indem Du ihr sagst, dass das wirklich anstrengend sein kann und manchmal auch nicht schnell genug gelingt. Dann nicht wütend und frustriert zu sein, ist schon die "hohe Kunst der Gelassenheit". Und trotzdem ist das Kind einfach nur gerade ein großer Forscher und kann sich noch nicht einfühlen in das andere Kind. Vielleicht magst Du ja auch anbieten, während des Beobachtens diese Aufgabe zu übernehmen, falls Du es Dir zutraust, und selber freundlich und rechtzeitig den Griff in die Haare der anderen Kinder zu stoppen. Als Kursleiterin hast Du den Vorteil, dass Du nicht so emotional verwickelt bist.
Hilft Dir das irgendwie? Das ist echt immer eine Herausforderung!!!
Liebe Grüße, Angelika
Sandra Kleber
6. Oktober 2016 - 18:36
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Hallo zusammen, ich habe
Hallo zusammen, ich habe derzeit eine Gruppe die Babys sind jetzt fast 1 Jahr, in der ein Junge ist, der grundsätzlich ALLEN anderen Kimdern an den Haaren zieht, d.h. er marschiert oder krabbelt zielstrebig zu den Kindern und dann kommt sofort der Griff zu den Haaren und die Haare der anderen Kinder werden so richtig doll gezogen. Die Mutter ist jetzt auch schon immer in der Nähe, da sie ja gut einschätzen kann, was passiert. Ich glaube, die anderen Mamas sind zunehmend genervt, da dadurch die Beobachtung oft unterbrochen wird und viel geweine dadurch entsteht (was ohne diese Haarezieherei nicht der Fall wäre). Wie verhalte ich mich als Kursleitung am besten? Ich bin ja auch schon immer in "Hab-Acht-Stellung, habe den sozialen Aspekt auch schon angesprochen und heute meinte die Mama dann:"ich glaube, ich komme die nächste Stunde nicht mehr.......", zwar nur als Witz gedacht, jedoch mit ernstem Hintergrund meine ich. Es ist für mich grade sehr schwierig zu handeln.
Danke!